Tagespflege


Mit der Bildungsvereinbarung NRW wurden 2003 erstmals Rahmeninhalte zur Stärkung des Bildungsauftrages im Elementarbereich geschaffen. Daraus ergeben sich die Bildungsbereiche: 

 die wir, unter anderem, wie folgt in meiner täglichen Arbeit mit Ihrem Kind fördernd unterstützen.

Motorische Entwicklung:

Großmotorik: die Kinder haben hier die Möglichkeit Krabbeln und Laufen zu lernen, mit Fahrzeugen zu fahren, sowohl drinnen als auch draußen, tägliches Toben, wenn das Wetter es zulässt, im Garten. Dort ist es den Kindern möglich, auf unebenen Rasenflächen zu gehen, die Balance zu halten, hinfallen und aufstehen zu erlernen, zu klettern, zu schaukeln, Treppen zu steigen, auf große Steine zu klettern und runter zu hüpfen. Kleine Hügel mit Bobbycars o.Ä. hinunter zu fahren und auch hinauf. Das Erlernen sich zunehmend selbstständig An- und auszuziehen,

Feinmotorik: erlernen des selbstständigen Essens mit Besteck, erst mit dem Löffel dann mit Messer und Gabel, Trinken aus dem Glas, das selbstständige Befüllen des Tellers und des Glases etc. Das Öffnen und Schließen der Matschhosenträger, Knöpfe, Reißverschlüsse, Klettverschlüsse, Schnürbänder, den Umgang mit Pinsel, Stiften, Farben, Prikelnadeln, Scheren, Papier und Pappe, das Auffädeln von Perlen etc….

Medien:

Ansprechendes Material aus der natürlichen Umgebung der Kinder, Verkleidungssachen, Kinderküche, Spiegel, Schaukeln, Sandkasten, Fahrzeuge, Konstruktionsspielzeug, Puppen, Autos, verschiedene Kleisterfarben, Pinsel, Papiere, Stifte, Staffeleien, Knete, Stoffe, wertfreies Material, Naturmaterial, Bilderbücher, Sachbücher, Hörspielkassetten, Musik CDs.

All diese Materialien stehen den Kindern zur Verfügung oder werden in Impulsen oder bei Projekten angeboten und können von den Kindern erforscht und kennen gelernt werden.

Sprachentwicklung:

Durch die tägliche Ansprache, dem „miteinander sprechen“, der Aufforderung zu kommunizieren, durch Zuhören, durch das Verbalisieren von Tätigkeiten, Bilderbuch Betrachtungen, Singen, Fingerspiele, Klatschreime etc. Dies beginnt bei unserer Begrüßung, und endet mit unserer Verabschiedung.

Das Sprechen ist selbstverständlich freiwillig und nur Ihr Kind entscheidet, wann und was es sagen will, jedoch erfahren alle Kinder, dass wir sie immer wieder ansprechen und durch Sprache unser Tag strukturiert ist.Wir beobachten die Sprachentwicklung und fördern diese individuell.

Auch das Erlernen von Höflichkeiten wie „Bitte“ und „Danke“, "Hallo" und "Tschüss" und das Streitschlichten gehört zur Sprachförderung.

Kinder die bilingual erzogen werden können hier mit anderen Kindern einen ungezwungenen Kontakt mit der deutschen Sprache herstellen. Im Spiel miteinander ist das Erlernen dieser spielerisch und ungezwungen.

Kultur und Gesellschaft, interkulturelle Bildung:

Unser Erziehungsstil sieht keine religiöse Erziehung vor. Jedoch feiern wir hier Brauchtumsfeste, wie z.B. Karneval, Ostern und Weihnachten ebenso wie Geburtstage, Halloween und wenn es sich ergibt auch Feste aus anderen Kulturkreisen, wie z.B. das Zuckerfest aus der muslimischen Kultur.

Durch Ausflüge in die nähere Umgebung lernen die Kinder unser direktes Umfeld kennen, beim Spielen auf der Straße lernen sie die Nachbarn und deren Haustiere kennen.

Musische Bildung:

Die Kinder haben jederzeit Zugang zu verschiedenen Orff-Instrumenten, diese werden sowohl im Freispiel als auch zum gemeinsamen Musizieren genutzt.

Das große Sortiment an Verkleidungssachen regt zum Verwandeln in andere Rollen Berufe, Lebewesen ein.

Den Kindern steht in regelmäßigen Impulsen, ausgefallenes, kreatives Material zur Verfügung welches zum Experimentieren einlädt.

Die Kinder werden, auch durch das Einsetzen von CDs, an verschiedene Musikrichtungen herangeführt.

Gesundheit und Ernährungserziehung:

Eine gesunde, ausgewogene und kindgerechte Ernährung ist uns wichtig.

Das Mittagessen besteht in der Regel aus mind. 2 Komponenten und bietet den Kindern immer eine Auswahl.

Das Essen ist für die Kinder stets freiwillig, jedoch legen wir Wert darauf, dass wir alle zusammen am Tisch sitzen (sofern die Schlafzeiten dies zulassen).

Eine gute Tischkultur streben wir an. Wir fangen gemeinsam an zu essen und wünschen uns, in der Regel mit einem Tischspruch einen guten Appetit.

Mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten werden die Kinder an den Gebrauch von Messer und Gabel herangeführt. Doch vorerst ist es erlaubt mit den Händen zu essen.

Um den Kindern den Erhalt Ihres natürlichen Sättigungsgefühls zu ermöglichen, leiten wir mit der Zeit an, den Teller oder das Glas selbstständig zu befüllen. Die Menge richtig einzuschätzen kann erst nach diesem Schritt gelernt werden und ist Teil des Ziels.

Der Teller muss nicht leer gegessen werden, wer satt ist, ist satt.

Vor den Mahlzeiten waschen wir uns gründlich die Hände, nach den Mahlzeiten putzen wir uns gemeinsam die Zähne und waschen uns Gesicht und Hände, auch nach den Toilettengängen waschen wir gründlich die Hände.

Auf Wunsch des Kindes starten wir mit dem Toilettentraining, ausschlaggebend dafür ist, dass das Kind seinen Harn und Stuhldrang spürt und es selbst den Willen zur Toiletten Nutzung zeigt.

Wir leiten die Kinder dazu an, Taschentücher zu benutzen.

Beim Windeln wechseln tragen wir grundsätzlich Handschuhe und legen für jedes Kind eine separate Unterlage auf die Wickelkommode. Nasse oder stark verschmutze Kleidung wird gewechselt.

Solange die Kinder eine Trinkflasche brauchen bitten wir Sie diese ausschließlich mit Wasser zu befüllen. Den Kindern steht ein Tisch zur Verfügung auf denen die Flaschen jederzeit zur Verfügung stehen, dort kann getrunken werden.

Auch Angebote mit: Knete, Teig, Rasierschaum, Spiegel, Kleister, Naturmaterial, Musik, Licht und Schatten, Kräutern und Pflanzen, Lebensmitteln, Stoffe etc. regen die Sinne an und schärfen diese.

 Umwelterziehung:

Ein sorgsamer Umgang mit den gegebenen Ressourcen wird den Kindern stets vermittelt z.B. das Licht in den Räumen, die derzeit nicht genutzt werden, immer zu löschen, ein Blatt Papier kann auch von beiden Seiten bemalt werden. Lebensmittel, die unser Garten hergibt, werden genutzt und verarbeiten, Obst und Gemüse wird saisonal und bestenfalls vom Bauern um die Ecke geholt, möglichst wenig Lebensmittel werden weggeworfen, der Müll wird in deutlich dafür vorgesehene Behälter getrennt. Vieles stellen wir aus einfachen Dingen, die jeder zu Hause hat, selber her. Wie z.B. Knete. Wertfreies Material steht den Kindern zum Basteln, Bauen und Erkunden zur Verfügung.

Mathematisch, naturwissenschaftlich, technische Erfahrungen, Naturerfahrungen:

Erste Erfahrungen mit Mathematik können die Kinder bei dem regelmäßig stattfindenden Angebot vom umfüllen unterschiedlich großer und breiter, teils befüllter Gefäße machen, bei den regelmäßigen Körpergrößen messen, beim Bauen mit verschiedenen Konstruktionsmaterialien. Hierbei machen die Kinder auch gleich Erfahrungen mit Statik. Erfahrungen mit der Schwerkraft werden durch das Fallenlassen von verschieden schweren und verschieden großen Gegenständen gemacht. Beim Malen mit Farben erleben sie, dass sich diese mischen lassen und dadurch neue Farben entstehen können. Wir setzen jedes Jahr verschiedene Obst und Gemüsesamen an und können daran erleben wie sich Pflanzen entwickeln. Bei Reparaturen und Wartungen der Spielgeräte werden die Kinder mit einbezogen, je nach Entwicklungsstand können auch alte Elektrokleingeräte mit Werkzeug auseinandergebaut werden.

Soziales Lernen:

In der sozialen Bildung ist zunächst erst einmal der Aufbau einer sicheren Bindung und Vertrauensbasis zu den eigenen Eltern, Geschwistern und später auch zu anderen Kindern und Erwachsenen wichtig, dies sind die entscheidenden Faktoren, die den Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes haben.

Kinder können ihre soziale Bildung auch in Spielräumen entwickeln, in denen Kinder allein, mit anderen, sich selbst und die Sie umgebene Dinge entdecken können. Sie lernen spielerisch und auf unterschiedlichen Ebenen Bildung. Soziales Miteinander in der Kindergruppe wird durch die Vermittlung von Werten bestimmt. Das heißt sich Vertraut machen mit Werten und respektvollen Umgang miteinander.

Außerdem sollte man immer darauf Achten:

  • die Würde des Kindes zu achten
  • Trost zu geben bei Niederlagen oder Ungerechtigkeiten
  • Interessen und Bedürfnisse zu erkennen und darauf eingehen
  • Aber auch Offenheit und Mitgefühl zu zeigen

    

Das ist alles wichtig für die soziale Bildung unserer Kinder.

Partizipation:

Demokratie lernen, wird bei mir großgeschrieben. Es wichtig, Respekt und Anerkennung allen Menschen, Kindern wie Erwachsenen, entgegenzubringen. Kinder werden bei uns ernst genommen und bestimmen in einem erheblichen Maße den Alltag mit. Sie werden gefragt was sie möchten. Sie entscheiden sich täglich aufs Neue für Spielpartner, Spielmaterial, Spielbereiche und Spieldauer. Beim Essen entscheiden die Kinder was und wie viel sie möchten.

Persönlichkeitsbildung:

Durch liebevollen und respektvollen Umgang möchte ich das Selbstbewusstsein der Kinder aufbauen und stärken. Sie sollen lernen, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen, ihre Ideen zu äußern und umzusetzen. Sie sollen Selbstständigkeit erlernen, z. B. sich selbst anzuziehen, Zähne zu putzen oder Hände zu waschen. Ich werde die Kinder unterstützen, aber sie nicht überfordern. Was und wie viel ein Kind selbstständig tun kann und will, ist für mich vom individuellen Entwicklungsstand und vom Vertrauen des Kindes in die eigenen Fähigkeiten und nicht allein vom Alter abhängig.

Inklusion:

Inklusion bedeutet, die Gleichberechtigung aller Menschen egal welcher Herkunft, Religion, Bildung oder einer eventuellen Behinderung. Jeder Mensch hat das Recht in die Gesellschaft mit einbezogen zu werden denn, normal ist nur, dass alle Menschen unterschiedlich sind. Wir möchten auch den kleinen dieses denken mit auf den Lebensweg geben, indem wir alle gleichbehandeln und alle Menschen zusammenbringen. 

Unsere Tagespflege liegt im Erdgeschoss und ist barrierefrei. Somit haben auch die körperlich eingeschränkten Kinder oder auch Eltern keine Mühe unsere Tagespflege zu besuchen. 

Die Spielmaterialien wurden von uns so ausgesucht, dass jedes Kind sie gut benutzen kann und alle Sinne und die Motorik gefördert werden und wir auf die Unterschiedlichsten Bedürfnisse eingehen können. Auch die Spielgeräte im Garten werden für alle Kinder gut zugänglich sein. Denn auch hier haben wir die Inklusion mit bedacht.

Kinder mit einem besonderen Förderbedarf werden bei uns in allem mit einbezogen, denn es gibt immer eine Möglichkeit den Bedürfnissen gerecht zu werden. Wir möchten, dass keines der Kinder sich ausgegrenzt fühlt und das jedes Kind in die Gruppe integriert ist. 

Das wichtigste bei unserer Arbeit ist die Beobachtung und Dokumentation, denn dadurch sehen wir, ob das Kind einen besonderen Förderbedarf hat. Sollten wir bei der Beobachtung feststellen, dass Handlungsbedarf besteht, besprechen wir gemeinsam mit Ihnen unsere Beobachtungen und unterstützen Sie, die richtige Anlaufstelle zu finden. Gerne geben wir Ihnen dafür die Beobachtungsdokumentation mit oder gehen auch gerne in Kontakt mit der Anlaufstelle. Denn nur durch die gemeinsame Zusammenarbeit kann die bestmögliche Lösung für das Kind gefunden werden. 

Der richtige Ansatz der Förderung spielt eine große Rolle. Wir gehen soweit es uns möglich ist auf jedes Krankheitsbild ein, indem wir uns ausführlich damit auseinandersetzen, um dem Kind ein Gefühl von Interesse und Vertrauen zu vermitteln und um es bestmöglich zu unterstützen. Für das Kind und auch für die Eltern ist eine neue Diagnose oder das Gefühl von nicht Zugehörigkeit meist eine beängstigende und belastende Situation, bei der wir Sie gerne unterstützen möchten. 

Viele Kinder haben auch in sehr jungen Jahren schon Traumatisierende Erlebnisse hinter sich und haben manchmal auch ihr Vertrauen verloren. Dabei gehe ich besonders behutsam auf das Kind ein und gebe ihm die Zeit, die es braucht, um neues Vertrauen aufzubauen und dränge es nicht. Auch Tiere spielen in der Inklusion eine große Rolle denn der Kontakt mit ihnen kann eine Therapeutische Wirkung auf Körper und Seele haben. 

Unsere pädagogische Arbeit

„Sprache gilt als das Tor zur Welt, wir möchten Kindern dieses Tor öffnen“

 Die Kommunikation durch Sprache ist eine der größten Errungenschaften der Menschheit. Die Fähigkeit sprechen zu lernen ist die Voraussetzung dafür sich mitteilen zu können.

Bereits im Mutterleib hört das Baby mit. Es versteht zwar nichts, nimmt aber den Rhythmus der Stimme wahr. Und unmittelbar nach der Geburt beginnt der Einstieg in die Sprachentwicklung. Deshalb ist es so wichtig, von Anfang an miteinander zu sprechen. Eine anregende Sprachumgebung ist hierbei das A und O.

Durch Hören, Verarbeiten und Ausprobieren sind Kinder in der Lage ihre Sprachkenntnisse zu erweitern. Auch Gestik und Mimik spielen dabei eine große Rolle.

Kommunikation beruht auf zwei Fähigkeiten, aus Reden und Zuhören. Deshalb hören wir den Kindern aufmerksam und auf Augenhöhe zu. Das drückt Wertschätzung aus, die Kinder stark macht. Mit Fingerspielen, Büchern, gemeinsames Singen und viel mehr wird das Ganze unterstützt.